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Multinomialverteilung
- 16. April 2018
- Posted by: Mika
Die Multinomialverteilung ist eine Verallgemeinerung der Binomialverteilung. Zudem gehört sie zu den diskreten Wahrscheinlichkeitsverteilungen. Bei beiden wird ein Zufallsexperiment n mal unabhängig wiederholt und Du suchst dann die Wahrscheinlichkeiten, mit denen sich bestimmte Experimentausgänge ergeben. Während bei der Binomialverteilung allerdings nur zwei mögliche Experimentausgänge betrachtet werden, lässt die Multinomialverteilung verschiedene Ausgänge zu.
In einer Spielhalle wird beispielsweise ein Spiel ähnlich dem Roulette gespielt: Ein Rad ist in 5 Sektoren aufgeteilt, von denen zwei Sektoren rot (R), zwei Sektoren schwarz (S) sind und ein Sektor weiß (W) ist. Es gibt also k=3 mögliche Ausgänge des Zufallsexperimentes. Ein Spieler kann entweder auf rot oder auf schwarz setzen. Es wird eine Kugel geworfen: Landet sie auf der Farbe, auf die der Spieler gesetzt hat, so gewinnt er; landet sie auf weiß, so gewinnt dementsprechend die Bank.
Für jedes einzelne Spiel sind die Wahrscheinlichkeiten, mit der die Kugel auf einer bestimmten Farbe landet, durch die Anzahl der Sektoren gegeben:
Du suchst nun die Wahrscheinlichkeiten dafür, dass bei n=6 Würfen der Kugel etwa mal rot, mal schwarz geworfen wird und dass die Kugel mal auf dem weißen Sektor landet, mit .
Wie berechnet man diese Wahrscheinlichkeit?
Du beginnst damit, die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten einer Abfolge von Farben, für die diese Anforderung erfüllt ist, zu berechnen:
Anschließend ermittelst Du die Anzahl von Kombinationen an Farbfolgen, die die gegebene Anforderung erfüllen, als Multinomialkoeffizient:
Für Dein Beispiel gibt es demnach
verschiedene Abfolgen von Sektoren, auf denen die Kugel landet, die die Anforderung 3 mal rot, 2 mal schwarz und einmal weiß erfüllen.
Wegen des Kommutativgesetzes, gemäß dem die Reihenfolge der Faktoren bei der Multiplikation beliebig getauscht werden kann, tritt jede dieser Kombinationen mit der gleichen Wahrscheinlichkeit von 0,0020 ein.
Daher erhältst Du als Wahrscheinlichkeit, bei 6 Würfen dreimal auf rot, zweimal auf schwarz und einmal auf weiß zu landen, den Wert 0,12:
Wahrscheinlichkeitsfunktion der Multinomialverteilung
Die allgemeine Wahrscheinlichkeitsfunktion der Multinomialverteilung lautet:
Die Verteilungsfunktion erhältst Du wieder durch Kumulieren der Wahrscheinlichkeitsfunktion, wobei Du jeweils die Bedingung einhalten musst.
Als Momente der Multinomialverteilung kannst Du Erwartungswert und Varianz für die möglichen Experimentausgänge einzeln berechnen. Dabei kannst Du ausnutzen, dass es für jeden Ausgang immer nur die Möglichkeit gibt, dass er eintritt oder nicht eintritt, er also binomialverteilt ist. Damit lauten die Erwartungswerte:
Für Dein Beispiel also:
Bei sechsmaligem Werfen der Kugel sollte also im Mittel 2,4-mal rot, 2,4-mal schwarz und 1,2-mal weiß fallen.
Die zugehörigen Varianzen erhältst Du als
zu