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Kovarianz
- 5. Februar 2018
- Posted by: Mika
Die Kovarianz ist ein Maß für den linearen Zusammenhang zwischen zwei Zufallsvariablen X und Y. Du erhältst sie als Erwartungswert des Produktes der Abweichungen beider Zufallsvariablen von ihrem Erwartungswert:
Das Vorzeichen der Kovarianz gibt Dir die Richtung des Zusammenhangs an: ist sie positiv, so besteht ein positiver linearer Zusammenhang zwischen X und Y, ist sie dagegen negativ, so tendieren hohe Werte von Y zu niedrigen Werten von X. Die absoluten Werte der Kovarianz von Paaren von Zufallsvariablen sind nicht vergleichbar, da die Kovarianz eine nicht standardisierte Maßzahl ist. Ein Wert von Null zeigt jedoch stochastische Unabhängigkeit an.
Berechnung für diskrete Zufallsvariablen
Für diskrete Zufallsvariablen X und Y mit den jeweils n möglichen Ausprägungen und , die mit den Wahrscheinlichkeiten auftreten, kannst Du sie aus folgender Formel berechnen:
Bei einem Gewinnspiel liegen in einer Kiste beispielsweise 30 Kugelschreiber der Marken Taube und Park jeweils in den Farben rot, blau und schwarz. Du ziehst ohne in die Kiste zu schauen, einen Stift und erhältst je nach Marke und Farbe zudem die Auszahlungen X für die Marke ( für Taube und für Park) sowie Y für die Farbe ( für rot, für blau und für schwarz).
Dich interessiert dann, ob zwischen X und Y ein Zusammenhang besteht. Die Wahrscheinlichkeiten der Tabelle sind als Laplace-Wahrscheinlichkeiten durch die Quotienten aus Anzahl der in Kombination vorliegenden Stifte und der Gesamtzahl 30 extern gegeben.
Y | |||||||
rot | blau | schwarz | alle Farben | ||||
Auszahlung | |||||||
X | Taube | 0,07 | 0,17 | 0,10 | 0,33 | ||
Park | 0,10 | 0,23 | 0,33 | 0,67 | |||
beide Marken | 0,17 | 0,40 | 0,43 | 1,00 |
Berechnung der Erwartungswerte
Zuerst berechnest Du die beiden Erwartungswerte durch Summierung der Produkte der Auszahlungsbeträge und ihrer Eintrittswahrscheinlichkeiten zu
und
Setzt Du diese Werte dann in die Formel ein, so erhältst Du:
Mit Cov(X,Y)> 0 besteht also ein positiver Zusammenhang zwischen den Auszahlungsbeträgen für die Marke und denen für die Farbe. Aussagen über die Höhe der Kovarianz kannst Du dagegen nicht treffen, da sie eine nicht standardisierte Größe ist und sehr stark von der Skalierung abhängt.
Berechnung für stetige Zufallsvariablen
Im Fall von stetigen Zufallsvariablen X und Y und der gemeinsamen Dichtefunktion f(x,y) ist Deine Formel:
Wenn X und Y Zufallsvariablen und a, b, c, d Konstante sind, lauten Deine Rechenregeln für die Kovarianz:
Die Kovarianz ist symmetrisch, d.h. die Kovarianz von X und Y ist gleich der von Y und X:
Die Kovarianz zwischen einer Zufallsvariablen X und der mit (-1) multiplizierten Zufallsvariablen Y ist gleich dem negativen Wert der Kovarianz von X und Y:
Die Kovarianz von Linearkombinationen Deiner Zufallsvariablen ist gleich dem Produkt aus Koeffizienten und der Kovarianz der Zufallsvariablen:
Du kannst die Kovarianz analog zum Verschiebungssatz bei der Varianz als Funktion von Erwartungswerten schreiben:
Anstelle der Kovarianz wird häufig der Korrelationskoeffizient nach Bravais-Pearson als Maß für den linearen Zusammenhang zwischen zwei metrischen Zufallsvariablen verwendet, der als Quotient aus Kovarianz und der Wurzel aus dem Produkt beider Varianzen maßstabsunabhängig ist:
Du kannst den Korrelationskoeffizienten als standardisierte Kovarianz interpretieren; da er immer im Intervall [0;1] liegt, zeigt er nicht nur die Richtung des Zusammenhangs an, sondern dient auch als Maß für dessen Stärke.