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Gemeinsame Verteilung
- 25. April 2018
- Posted by: Mika
Voneinander abhängige Zufallsvariablen solltest Du als eine mehrdimensionale Zufallsvariable betrachten und durch eine gemeinsame Verteilung beschreiben.
Dabei unterscheidest Du zwischen diskreten und stetigen Zufallsvariablen.
Diskreter Fall:
Eine Untersuchung im Auftrag des Schulamts hat eine gemeinsame Verteilung der zweidimensionalen Zufallsvariablen aus Körpergröße und Gewicht bei Schülern der ersten Klasse ermittelt, wobei beide Zufallsvariablen in Intervallen gruppiert erhoben wurden:
Die erste Tabelle zeigt die zweidimensionale Wahrscheinlichkeitsfunktion:
Gewicht in kg | bis 18 kg | über 18 bis 24 kg | über 24 kg | Summe | |
Körpergröße | j=1 | j=2 | j=3 | ||
bis 120 cm | i=1 | 10,64% | 4,26% | 2,13% | 17,02% |
über 120 cm bis 125 cm | i=2 | 6,38% | 36,17% | 6,38% | 48,94% |
über 125 cm | i=3 | 2,13% | 25,53% | 6,38% | 34,04% |
Summe | 19,15% | 65,96% | 14,89% | 100,00% |
Demnach beträgt die Wahrscheinlichkeit , dass ein willkürlich herausgegriffener Erstklässler zwischen 120cm und 125 cm groß ist und zwischen 18 und 24 kg wiegt, gerade .
Durch Kumulieren der Wahrscheinlichkeitsfunktion erhältst Du die Verteilungsfunktion F: So erhältst Du als Summe der Wahrscheinlichkeiten aller Merkmalskombinationen, für die gilt: und , es ist also =+++.
Gewicht in kg |
bis 18 kg | über 18 bis 24 kg | über 24 kg | |
Körpergröße | j=1 | j=2 | j=3 | |
bis 120 cm | i=1 | 10,64% | 14,89% | 17,02% |
über 120 cm bis 125 cm | i=2 | 17,02% | 57,45% | 65,96% |
über 125 cm | i=3 | 19,15% | 85,11% | 100,00% |
Die Wahrscheinlichkeit , mit der ein zufällig ausgewählter Schüler mindestens 120 bis 125 cm groß ist und mindestens in der Gewichtsklasse 18 – 24 kg liegt, beträgt .
Stetiger Fall:
Hast Du stetige mehrdimensionale Zufallsvariablen (mit unendlich vielen möglichen Ausprägungen) vorliegen, so beträgt die Wahrscheinlichkeit, mit der eine bestimmte Wertekombination eintritt, immer Null. An die Stelle der mehrdimensionalen Wahrscheinlichkeitsfunktion im diskreten Fall tritt daher die mehrdimensionale Dichtefunktion, die angibt, wie dicht sich mögliche Realisationen von um scharen.
Die mehrdimensionale Verteilungsfunktion erhältst Du aus der Dichtefunktion durch Integrieren über alle Zufallsvariablen.
Du betrachtest etwa wieder die zweidimensionale Zufallsvariable X=(Körpergröße, Gewicht), gruppierst aber nicht, sondern betrachtest dieses Mal die stetigen Zufallsvariablen. Aus langjährigen Beobachtungen kennst Du ihre Dichtefunktion als:
Daraus erhältst Du die mehrdimensionale Verteilungsfunktion, indem Du nacheinander über x und über y integrierst:
Bildest Du im mittleren Definitionsbereich die Integrale über x und über y, und setzt für beide Variablen die Randwerte ein, so erhältst Du
Die Grafik zeigt diese stetige Verteilungsfunktion.
Für viele statistische Anwendungen benötigst Du vor allem die mehrdimensionale Normalverteilung, die vielen empirischen Phänomen gerecht wird. Für große Stichproben lassen sich andere Verteilungen durch sie approximieren.